Izvor Pende: Don't Eat The Yellow Snow
Vor über 15 Jahren habe ich Izvor Pende beim seinem Akademie-Abschluss kennengelernt. Seine Werke werden in mehr als 5 internationalen Galerien verkauft. Ausgestellt hat er unter anderem mit Daniel Richter im Museum Zagreb. Seit seinem Abschluss im Jahr 2004 sind die Preise von Izvor Pende um 130 Prozent gestiegen. 2004 hatte er den Akademiepreis für Malerei bekommen. Kunstsammlerin Gabriele Henkel (1931–2017) hatte damals bereits insgesamt acht Werke von Izvor Pende gekauft. Ich habe mit ihm über seine aktuelle Solo-Show im ARTSPACE NEXUS gesprochen.
Izvor, wie hat sich Dein Werk in den vergangenen Jahren entwickelt und warum?
Nach einer langen Periode des figurativen Ausdrucks hatte ich das Gefühl, dass etwas fehlt, und so beschloss ich, einen radikalen Wechsel vorzunehmen und in eine ganz andere Richtung weiterzugehen. Die Malerei ist für mich eine Art des Denkens – der Konstruktionsprozess des Bildes stellt den Denkprozess des Künstlers dar. Für mich ist das der wichtigste Faktor. Diese Übergangszeit war nicht so einfach. Im ersten Jahr schuf ich eine kleine Serie von Bildern, in denen die Figuration noch sichtbar war. Es war notwendig, alles, was ich im Malprozess gemacht hatte, radikal zu verändern und mich aus meiner Sicherheitssphäre zu lösen – Elemente, die eigentlich gut funktioniert hatten, abzureißen, um etwas Neues zu schaffen.
Nach Deinem Abschluss an der Kunstakademie Düsseldorf hast Du zunächst figürlich gearbeitet. Wie kam es zum Wechsel zur abstrakten Malerei?
Meine Bilder entwickelten sich allmählich von Serie zu Serie. Ich glaube, es ist eine Frage des Prozesses selbst. Von den abstrakten Bildern und der räumlichen Komposition am Anfang bin ich zu den aktuellen Bildern gekommen, wobei die Wiederholung bestimmter Formen auf andere Werke übertragen wird, was zu einer spezifischen fiktiven Konstruktion führt, nämlich meiner individuellen fiktiven Subjektabstraktion.
2018 hattest Du eine Ausstellung zusammen mit dem deutschen Maler Daniel Richter im zeitgenössischen Museum in Zagreb. Was verbindet Euch?
Es sind eigentlich drei Ausstellungen, ein Projekt namens Swimming Together, das 2017 im Museum der Schönen Künste in Split begann, gefolgt von einer Ausstellung im Museum für zeitgenössische Kunst Zagreb, 2018 und dann im Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Rijeka, 2018. Daniel und ich sind seit langem befreundet. Neben der offensichtlichen Verbindung durch die Malerei teilen wir auch die Liebe zum Schwimmen, und wir schwimmen im Sommer oft am selben Strand, was den Kurator, der damals Direktor des Museums und auch Initiator des Projekts war, wahrscheinlich zum Titel der Ausstellung inspirierte. Es war wirklich eine sehr gute Erfahrung für mich. Wir hatten eine großartige Zeit und viel Spaß beim Kennenlernen, während wir durch Kroatien tourten. Kurator Branko Franceschi erhielt für das Projekt einen Preis für die beste Ausstellung in diesem Jahr in 2017.
Was sind Deine Pläne für das nächste Jahr?
Der Plan für das nächste Jahr ist wie für die vergangenen Jahre, so viel Zeit wie möglich im Atelier zu verbringen, um eine neue Serie von Gemälden zu beginnen; von denen ich hoffe, dass sie erfolgreich sein werden. Was zukünftige Projekte betrifft, würde ich die geplante Ausstellung im Nationalmuseum für moderne Kunst in Zagreb hervorheben, sowie Ausstellungen, die in London, Salzburg und Teheran stattfinden sollen.
Vielen Dank für das Interview, Izvor!
Interview: Ruth Polleit Riechert