Museum Brandhorst - Neugestaltung durch Guyton\Walker
Das in München beheimatete Museum Brandhorst schafft im Foyer neue Räumlichkeiten für Performances, Filmscreenings, Musikevents und Diskussionen.
Das Künstlerduo Guyton\Walker wurde eingeladen, einen fast 50 Meter langen Vorhang und insgesamt sieben verschiebbare Paravents zu entwerfen. Die flexibel einsetzbaren Elemente sind aufwändig bedruckt: Über die gesamte Innenseite des Vorhangs erstreckt sich ein digital bearbeitetes Zebra-Motiv, während aufgeschnittene Orangen und Bananen Farbakzente nach Außen setzen. Vorhang und Paravents bieten nicht nur Lichtschutz und die Möglichkeit zur Verdunkelung, sondern auch einer flexiblen räumlichen Aufteilung. So lässt sich der Restaurantbereich jederzeit in einen experimentellen Kunstraum verwandeln, in dem verstärkt Performances, Filmscreenings, Vorträge und Musikevents stattfinden können. Diese performativen Kunst- und Diskursformen, die die Entwicklung der Kunst seit den 1960er-Jahren maßgeblich geprägt haben, werden nun einen festen Platz in der Programmatik des Museum Brandhorst einnehmen.
Das international renommierte Künstlerduo Guyton\Walker, das aus Wade Guyton (*1972) und Kelley Walker (*1969) besteht, hat sich in den letzten Jahren systematisch mit der Zirkulation und Manipulation digitaler Bilder beschäftigt. Ein festgelegtes Set an Motiven – abstrakte Streifen, Scans von aufgeschnittenen Früchten, Zebra- und Schachbrettmuster – wird von Guyton\Walker allen nur denkbaren Möglichkeiten der Bildbearbeitung unterzogen: sie werden vergrößert oder verkleinert, in die Länge oder Breite gezogen, gezoomt und in ihrer Farbskala verändert. Der Übergang von der bildenden Kunst in die Bereiche des Grafik- und Produktdesigns ist dabei fließend. Denn die Bilder werden auf beliebige Materialien und Objekte gedruckt und migrieren durch ganz unterschiedliche soziale Kontexte.
Die Neugestaltung des Foyers durch Guyton\Walker wurde mit den Museumsarchitekten Sauerbruch Hutton architects in enger Zusammenarbeit entwickelt und wird mit der Veranstaltungsreihe Postapokalyptischer Realismus eingeweiht. Die von Tonio Kröner und Tanja Widmann konzipierte Reihe bildet den Auftakt für ein in Zukunft regelmäßig stattfindendes Diskursprogramm im Museum Brandhorst. Neben wechselnden Ausstellungen und Sammlungspräsentationen bieten die Veranstaltungen eine ideale Plattform, um aktuelle gesellschaftliche und kunsttheoretische Entwicklungen aufzugreifen und zu reflektieren.
Quelle: Pressemitteilung, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Museum Brandhorst
Fotos: Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Museum Brandhorst