Michaela Zimmer
Mit dem Ziel der visuellen Übersetzung konzentriert sich meine künstlerische Arbeit auf den Aspekt der Resonanz, die im Körper als Nachhall wiederholter Bewegungssequenzen entsteht. Neben körperlichen Aktivitäten in Alltag und Sport interessiert mich dabei auch die Aufzeichnung und Übertragung von Bewegungsformen, die mit einem bestimmten Ort und seiner Architektur und Kulturgeschichte oder mit einem bestimmten Konzept verbunden sind. Bewegungsabläufe, die über einen längeren Zeitraum wiederholt werden, erzeugen kurzfristig eine physische Resonanz im Körper, die sich je nach Aktivität unterscheidet. In jahrelanger Zusammenarbeit mit Tänzer:innen habe ich untersucht, wie Körper als Archive gespeicherter Bewegungsmuster fungieren. Körperresonanz ist dabei eine entscheidende Ressource. "Resonanz-Skizzen", die unmittelbar im Anschluss an eine Bewegungswiederholung aufgezeichnet werden, bilden ein Vokabular von Zeichen und Linien, das analysiert und abstrahiert wird. So entsteht ein jeweils bewegungsspezifisches Alphabet, das im zweiten Schritt auf Baustoffe, Folien und Malgründe übertragen wird. Mein Fokus liegt dabei auf der engen Verbindung und Wechselwirkung zwischen Bewegung, Wahrnehmung und Form in Malerei und Skulptur.
Foto: Mareike Tocha, Michaela Zimmer
Text: Michaela Zimmer
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